30.12.96


unser erstes Camp
Es war kalt in Magdeburg, minus 13 Grad. Um 1.18 Uhr fuhr unser Zug vom Hauptbahnhof nach Hannover ab. Hier traf ich auch Heiko, einen von acht Tauchern. Um 6.00 Uhr flogen wir nach München, um 9.00 Uhr ging der nächste Flieger nach Sharm El Sheik. Den ersten Teil des Fluges verschlafen, wachte ich dann schon über Afrika auf, wo mich die Wüste begrüßte. Als wir den Flughafen ansteuerten, konnten wir schon die Riffe sehen. Um 14.35 Uhr landeten wir bei herrlichen Sonnenschein und Temperaturen von 23 Grad. Im Flughafen bekamen wir ein kostenloses Visum für die Ostküste Sinais und das St. Katharinenkloster. Benötigt man ein Visum für ganz Ägypten, kostet das 50 Pfund, was umgerechnet ca. 25 DM sind. Später landeten die Flugzeuge der anderen,so daß wir dann endlich komplett waren, Jörg, Annette, Karsten, Betsy, Andreas, Benjamin, Heiko und ich.

klein, aber ausreichend
Wir hatten noch 90 Kilometer vor uns, die wir mit zwei Taxen zurücklegten. Die Taxifahrer kämpften um ihre Touren, so daß man seine Koffer nicht aus den Augen verlieren sollte, sonst liegen sie auf einem anderen Dach. Unser Taxi würde in Deutschland sicher nicht durch den TüV kommen,die Tür ließ sich nur von außen öffnen, Spiegel, Tachometer - alles kaputt - aber es fuhr. Die Straßen waren in einem sehr guten Zustand, und da wenig Verkehr war, kamen wir schnell voran. Die Verkehrsregeln schienen auf den ersten Blick sehr simpel, wer am lautesten hupte, hatte Vorfahrt oder wollte überholen. Ein Traum für alle Raser, denn Geschwindigkeitsbegrenzungen schien es hier nicht zu geben. Unsere Route führte durch felsige Landschaften mit wenig Vegetation und vereinzelt leerstehenden Hütten. Gegen 17.00 Uhr wurde es dann dunkel, so daß wir Dahab bei Nacht erreichten. Die Taxifahrer erhielten 100 ägyptische Pfund.

ein roter Flitzer in Ägypten
Da die Post, die Jörg aus Deutschland abschickte, hier nie ankam, schliefen wir die ersten Nächte in einem anderen Camp. Die Zimmer waren einfach eingerichtet, zwei getrennte Betten, gefliester Fußboden, ein Stuhl, ein Spiegel und ein Kleiderhaken - aber das reicht ja auch. Zum Verriegeln der Tür diente ein kleiner Nagel, den man umbiegen mußte, von außen hatten wir aber ein Schloß. In Ägypten gilt Diebstahl als Verletzung der Ehre, so brauchte man keine große Angst um seine Sachen zu haben.
Da wir noch etwas Zeit bis zum Abendbrot hatten, machten wir einen kleinen Spaziergang am Strand, der nur 50 Meter enfernt lag. Am Wasser lagen viele Teppiche und Palmenstämme, die meist um ein großes Feuer als Sitzmöglichkeiten des Restaurants dienten. Viele Kerzen brannten, und der Geruch von Tabak lag in der Luft. Leider mußte ich feststellen, daß sehr viel Müll herumlag.
Gegen 20.00 Uhr gab es unser erstes Abendbrot bei Jesse. Er servierte Salat, Nudeln mit Ziegenfleisch, dann Nußkuchen und zum Schluß frischen Zitronensaft. Das Essen hat sehr gut geschmeckt und gesättigt. Jetzt war es Zeit für meinen ersten Zug aus der Schischa (Wasserpfeife).

31.12.96

Die erste Nacht war überstanden, ohne daß ich großartigen Besuch von Tieren hatte. Das Frühstück war sehr lecker. Es gab eine mit Marmelade gefüllte Teigtasche und eine Schale mit Rührei und Gemüse, dazu Fladenbrote.

meiner erster Freitauchgang
Dann gings zum Strand. Für mich war es der erste Tauchgang im Freigewässer. Wir wählten das Lighthouse Riff, gleich vor unserer Tauchbasis. Jörg führte gruppenweise bzw. einzeln einen Übungstauchgang durch. Ich war dran, zuerst Technikscheck an Land und dann die ersten Übungen im flachen Gewässer, wie Lungenautomat angeln und Maske ausblasen. Zum Glück hatte ich wenig Probleme mit dem Salzwasser. Endlich konnten wir lostauchen. Statt Schwimmhallenfliesen gab es diesmal Meeressand. Die ersten Fische kamen uns entgegen. Obwohl sie sehr klein waren, hinterließen sie bei mir schon einen großen Eindruck. Doch als dann das Riff kam, wußte ich überhaupt nicht mehr, wo ich zuerst hinsehen sollte. Ich kam mir vor wie in einem Aquarium, so viele Fische! Leider dauerte mein Tauchgang nur 32 Minuten.
Um 14.30 Uhr sollte der zweite Tauchgang beginnen, genug Zeit für ein kleines Telefongespräch nach Hause. Diesmal tauchten wir in der großen Gruppe, jeweils in vier Untergruppen zu je vier Personen. Am Ende des Tauchgangs zeigte uns Jörg, wie es an anderen Stellen schon aussah: überall Müll. Nach 66 Minuten und einer maximalen Tiefe von 25 Metern hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen.

Wadi-Romantik
Silvester wollten wir in einem Wadi in der Wüste feiern. Zwischen Palmen, inmitten eines Tales, lag unser Partyplace. Essen gab`s vom Grill, alkoholische Getränke waren eher selten. Einige Meter von uns entfernt war eine andere Gruppe, viele junge Menschen aus allen Teilen der Welt: Israel, Ungarn, Frankreich, Südafrika und auch Deutschland. Dort lud man Karsten und mich zum Essen und Erzählen ein. Gegen 1.00 Uhr ging ich dann schlafen. Hinter ein paar Felsen breitete ich meinen Schlafsack aus. Noch ein Blick zum sternenklaren Himmel und schon bald schlief ich ein.

01.01.97


der Morgen danach
Morgens wurde ich von den Sonnenstrahlen und einem Frühstücksruf geweckt. Gleich im neuen Jahr verstauchte ich mir beim Klettern den Fuß - na dann ein gesundes neues Jahr.
Unser erster Tauchgang des Tages wurde wegen starken Wellengangs zum Abu Tala verlegt. Aber auch hier war es nicht sehr einfach ins Wasser bzw. an die Abtauchstelle zu gelangen. Löcher im Riff und die Schmerzen am Fuß erschwerten das Hereinkommen. Der Tauchgang endete beim Abu Helal und dauerte 58 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 16 Meter. Ich hatte leichte Problem mit dem Tarieren, weil ich diesmal mit Jacke tauchte und zu wenig Blei hatte.
Mittagessen gab es im Restaurant neben der Tauchbasis: Pfannkuchen mit Schokosoße. Viel Hunger hatten wir mittags selten, weil das Frühstück sehr ausreichend war. Während dem Essen belagerten uns kleine Mädchen, die uns Armbänder verkaufen wollten. Man wird sie sehr schwer los.

Tauchplatz "Islands"
Der zweite Tauchgang wurde bei den Islands durchgeführt. Nach 42 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 16 Meter war ich froh wieder an Land zu sein, denn mein Fuß ärgerte mich sehr. So hatte ich auch gar nicht das Interesse, die Unterwasserlandschaft zu genießen.
Nach dem Abendbrot ging ich früh zu Bett, da ich meinen Fuß ein wenig schonen wollte.

02.01.97


schwerer Einstieg
Da mein Fuß auch heute noch schmerzte, setzte ich beim Tauchen aus, fuhr aber trotzdem mit, um ein wenig Farbe zu erhaschen. Vorbei an großen Hotelanlagen und der Militärkontrolle fuhren wir mit den Taxis ca. 5 Kilometer die Küste entlang ins Sperrgebiet.
Während die anderen in den Caves tauchten, lag ich in der Sonne, lernte ein wenig für meine CMAS1-Prüfung und schrieb Karten. Dies ist sehr billig, denn eine Karte kostet 50 Pesetas und eine Briefmarke 80 Pesetas, also insgesamt ca. 60 Pfennig.

eine Oase zum Erholen
Die Oberflächenpause wurde an einer kleinen Oase gemacht. Durch regelmäßiges Kühlen ging es meinem Fuß auch schon besser. Der zweite Tauchgang wurde bei den Three Pools durchgeführt, den ich ebenfalls ausließ.
Vor dem Abendbrot zogen wir in unser neues Camp ein, welches besser als unser altes war. Die Zeit bis zum Abendbrot wurde zum Shoppen benutzt. Auch heute gab es wieder Reis, die ägyptische Kartoffel, aber mit anderen Beilagen.

Wenn's schön macht?
Mit Carsten ging's dann zum Barbier. Mit einem Faden wurden erst die kleinen Haare von der Stirn und den Ohren entfernt, bevor zweimal rasiert wird. Dafür daß ich so glatt wie noch nie war, zahlte jeder 10 Pfund - für eine Zeit von ungefähr einer Stunde nicht viel Geld. Auf dem Rückweg lernten wir in einem Geschäft die ersten arabischen Wörter - natürlich die Zahlen von Eins bis Zehn. Ein wenig müde ging's dann ins Bett.

03.01.97


Parken neben einer Gedenktafel
Heute wollten wir zum Canyon - einem der bekanntesten Tauchplätze in Dahab. Dieser Tauchplatz ist einer der wenigen erschlossenen Plätze mit einem kleinen Camp, einem Restaurant und einer Tauchbasis. Der Name Canyon stammt von der Ähnlichkeit zu einem richtigen Canyon - eine tiefe Spalte im Meeresgrund, die mehrere Einstiege in verschiedenen Tiefen hat.
Durch den Spalt drang Licht in die Höhle ein und wir konnten einen Schwarm Glasbarsche sehen. Die Sonne stand gut. Dadurch hatten wir eine noch bessere Sicht auf die vielen verschiedene Fischarten, Schwärme und Korallen. Wir tauchten 47 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 27 Metern. Als wir aufstiegen, tummelten sich die Fische auch an der Oberfläche um uns und schnappten nach der "Rotze".
Mittags trank ich im Restaurant meinen ersten Sahlab (sprich Sachleb). Dies ist ein warmes, manchmal auch kalt serviertes Getränk aus Pudding, Kokos, Bananen und schmeckt sehr lecker.
Nicht weit vom Canyon befand sich unser zweiter Tauchplatz, Abu Helal (auf deutsch Halbmond - nach der Form des Riffes benannt). Hier konnten wir ebenfalls viele Fischschwärme beobachten, haben eine Muräne gesehen, und die oft vorkommenden Juwelenbarsche und Rotfeuerfische. Heute hatte ich zum ersten Mal die richtige Menge an Blei, so daß das Strampeln um unten zu bleiben in den oberen Metern entfiel. Bei einer maximalen Tiefe von 20 Metern tauchten wir 58 Minuten.

Maik der Nichtraucher
Nach dem Abendbrot machten wir eine kleine Kneiptour. Die erste Station war das Aladdin, hier war es sehr gemütlich, aber die etwas softe Musik lag uns nicht so. Also bezahlten wir und gingen ins Hardrock-Cafe von Dahab, nicht zu vergleichen mit dem Londoner oder anderen Hardrock-Cafes. Hier ließ ich mich innerhalb einer Minute für 5 Pfund porträtieren.

Hardrock-Cafe Dahab
Danach gingen wir in eine der vielen Parfümerien. Jörg kannte den Besitzer Iman, der deutsch sprechen konnte. Getränke und Schicha gab es gratis, während wir uns die Düfte vorführen ließen. Man sollte wissen, daß in Ägypten die Essenzen der Parfüme hergestellt werden, so daß man preiswert einkaufen kann, zum Beispiel 30 ml Essenz für 60 Pfund. Die Essenz wird mit 98%igen Alkohol 1 zu 9 gemischt, so daß man 300 ml Parfüm herausbekommt.
Mit verschiedenen Düften eingedieselt, ging es in die Disco. Der Eintritt für Touristen betrug 5 Pfund, für Einheimische 1 Pfund. Die runde Tanzfläche war von Palmen umgeben und nur teilweise überdacht, so daß man einen freien Blick auf den Sternenhimmel hatte. Wenige Meter entfernt war das Meer. Die Musik war relativ alt, hing ein wenig hinterher, war deshalb aber nicht schlecht. Leider wurde die Disco von mehr Jungs als Mädchen besucht. Stella - das ägyptische Bier war kalt trinkbar, aber nicht so gut wie das deutsche Bier. Gegen 3.00 Uhr fuhren wir mit dem Taxi nach Hause.

04.01.97


tauchfreier Tag
Heute schliefen wir ein wenig länger als sonst. Es war Wochenende und wir machten eine zweitägige Tauchpause. Trotzdem ging es gleich ans Meer. An unserer Tauchbasis nahmen wir die wenigen Liegestühle in Besitz. Da die See ruhig war, eignete sich das schöne Wetter zum Schwimmen und Schnorcheln. Nach wenigen Minuten Schnorcheln holte ich meine Quick-Snap, denn es war eine tolle Sicht und es tummelten sich viele Fische am Riff. Ich merkte gar nicht, wie schnell ich die Bilder verschossen hatte. Eigentlich wollte ich nicht aufhören zu Schnorcheln, aber irgendwann wird es jedem kalt und außerdem wollte ich noch den Film abgeben. In Dahab gibt es einen Fotoladen, der Quick-Snaps entwickelt. Es kostet 5 Pfund für den Film und anhängig von der Größe 0,90 bis 1,30 Pfund pro Bild.
Es ging nochmal ins Wasser um 2 Prüfungen abzulegen: 30 Sekunden Zeittauchen und 5 Meter Tieftauchen. Dies war kein Problem.

Panorama vom Berg Moses
Nach dem Abendbrot habe ich erstmal meine Fotos abgeholt. Es sind ganz gute Bilder geworden, aber leider nicht wie erwartet: Alles was ich fotografiert hatte, war viel kleiner auf dem Bild als im Focus. Also beim nächsten Mal: näher ran.
Da wir heute um 23.00 Uhr mit dem Taxi zum Berg Moses wollten, nahm ich noch 'ne Mütze voll Schlaf. Um 1.00 Uhr begannen wir mit dem Aufstieg. Der Weg war unbeleuchtet und es lagen viele Steine herum. Unterwegs trafen wir Kameltreiber, die einen fast bis nach oben bringen wollten. Durch meinen Fuß noch etwas gehandicapt, wollte ich mich erst auf das Geschäft einlassen, aber der Preis war mir auch nach dem Verhandeln zu hoch. Nach 100 Minuten erreichten wir den ersten "Imbißstand". Ein Tee und ein paar Kekse und es ging weiter. Es folgten noch ein paar kleinere Pausen, bevor wir nach drei Stunden oben ankamen. Ich mietete mir für zwei Pfund eine Decke und legte mich im Freien zum Schlafen.

05.01.97

Nach den wenigen Stunden Schlaf öffnete ich meine Augen auf. Es war schon hell und die Morgenröte lag über dem Sinai, die einen sehr schönen farblichen Übergang von rot nach blau erzeugte. Es waren schon ein paar Leute mehr oben, vor allem Japaner, die wie wild fotografierten. Dann endlich ging die Sonne auf. Es sah wirklich schön aus: Aber waren die Kälte und die Müdigkeit das wert?

Tor von vorn ...
Für den Abstieg wählten wir einen anderen Weg. Diesmal konnten wir die vom Wind ausgewaschenen Felsen bestaunen. Am Katharinenkloster angekommen, mußten wir feststellen, daß Freitag und Sonntag geschlossen war. Und heute war Sonntag. So blieb uns nichts anderes übrig, als uns in die Sonne zu legen und auf unser Taxi zu warten.

... und von hinten
Jesse empfing uns mit selbstgemachten Sesambrötchen, die als Sandwich zubereitet sehr lecker schmeckten. Bis zum Abendbrot blieb noch etwas Zeit zum Schnorcheln. Danach begann ich eine elfstündige Schlafkur.

06.01.97

Heute fuhren wir zum zweiten Mal zum Canyon. Leider war es bewölkt, so daß die optischen Bedingungen vom ersten Mal nicht gegeben waren. Diesmal wollten wir den Canyon durchtauchen. Wir wählten den Einstieg in 20 Meter Tiefe. Dort tauchten wir ca. 10 Meter hinunter und befanden uns in einer Höhle. Durch die Spalte drang noch genug Licht hinein, so daß wir den Schwarm Glasfische sehen konnten. Unser Ausstieg befand sich in 18 Meter Tiefe. Wir tauchten sehr langsam aus, so daß der heutige Tauchgang 45 Minuten bei einer Tiefe von 30 Metern dauerte.

Tauchplatz "El Garden"
Als nächstes holten wir den Tauchgang am El Garden nach, an dem beim ersten Mal der Wellengang zu stark war. Leider war die Sonne immer noch nicht besser aufgelegt. Gleich nach dem Abtauchen erblickten wir einen Rotfeuerfisch, von denen wir auf diesen Tauchgang bestimmt 15 weitere sahen. Vorschriftsmäßig tauchten wir zum tiefsten Punkt, danach langsam wieder auf. Dabei tauchten wir an einem Sandhang entlang, aus dem unzählige Röhrenaale lugten und sich im Rythmuß der Wellen wiegten. Wir konnten heute viele neue Fische, unter anderem einen kleinen Rochen und Krokodilsfische sehen.
Einen noch größeren Eindruck hinterließ meine erste Begegnung mit einer Schildkröte, die um das Riff herumkam und langsam an uns vorbeischwamm. Insgesamt blieben wir diesmal 54 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 19 Metern unter Wasser.
Nach dem Abendbrot kauften wir Parfüm, was noch einmal zwei Stunden in Anspruch nahm. Anschließend machten wir noch einen Großeinkauf im Papyrusgeschäft. Im "Blue Moon"-Restaurant ließen wir den Tag bei einem Glas Sahlab ausklingen.

07.01.97


Frühstück bei Jesse
Gleich nach dem Frühstück fuhren wir zum Tauchplatz Om Sid, der ebenfalls im militärischen Sperrgebiet liegt. Hier haben wir eine Schildkröte, einen jagenden Napoleonfisch und viele verschiedene Fischschwärme gesehen. Der Tauchgang dauerte 52 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 21 Metern.
Diesmal blieb ich noch im Wasser und legte eine weitere Prüfung: Auftauchen aus 10 Meter Tiefe und 3 Minuten Tarieren in 3 Meter Tiefe.

Putzfimmel?
Der nächste Tauchgang fand bei der South Oase statt. Leider gab es hier nicht viel Neues zu sehen. So blieben wir wohl auch bloß 39 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 18 Meter unter Wasser.
Abends feierten wie im "Fighting Kangaroo" noch Karstens Geburtstag.

08.01.97


"Blue Hole"
Heute gings zum bekannten Blue Hole. Dieser Tauchplatz liegt noch weit hinter dem Canyon und ist auch für den Taucher erschlossen. Im Wasser konnte man das Loch mit seinen ca. 50 Meter Durchmesser schon an der tiefblauen Färbung erkennen.

Schorcheln (Korallen wurden für dieses Foto nicht berührt)
Wir wählten nicht den direkten Einstieg, sondern kletterten ein wenig, um bei den Bells mit einen gekonnten Sprung ins Wasser zu kommen. Zuerst durchtauchten wir einen Art Kamin, dann an der Riffkante entlang ins Blue Hole hinein. Unter uns konnten wir diesmal keinen Grund sehen, nur ein tiefes Dunkelblau. Korallen waren hier vielfältig vertreten, Fische weniger, aber es war trotzdem ein schöner Tauchgang, 37 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 30 Meter.
Aus dem Wasser konnte ich noch nicht, denn ich hatte mit Benjamin noch ein paar Prüfungen zu absolvieren: Maske ausblasen, Lungenautomat angeln, Aufstieg mit Zweitautomat und Aufstieg mit Wechselatmung, natürlich mit einer Augstiegsgeschwindigkeit von 10 Meter pro Minute.
Das Wetter war wieder einmal toll, zum Sonnen und zum Schnorcheln. Gemeinsam mit Heiko schoß ich ein paar Bilder mit der Quicksnap.

Dekopause ohne Dekobier
Der zweite Tauchgang wurde von Benjamin geleitet, diesmal mit dem direkten Einstieg ins Blue Hole. Im "Blauen Loch" selber war es nicht so toll, nur die Riffkante konnte überzeugen. So tauchten wir bloß 22 Minuten bei einer Tiefe von 38 Meter.
Zum Abendbrot gab es Fisch und Schrimps, danach waren wir noch einmal kurz (Geht das überhaupt?) im Parfümgeschäft. Gleich nebenan kaufte ich mir eine Schischa für 40 Pfund. Da bei uns das Schachfieber ausgebrochen war, spielten wir eine Runde im Fighting Kangaroo.
Leider verlief die Nacht nicht so toll, denn ich wurde von Pharaos Rache heimgesucht. Zum Glück hatte ich eine kleine Reiseapotheke dabei.

09.01.97


bequemes Restaurant
Heute ging es wieder zum El Garden. Benjamin war Gruppenführer. Leider hatten wir dank ihm den Einstieg verpaßt, so daß wir mal ein paar Meter mehr zu schnorcheln hatten. Aber als wir dann endlich abtauchen konnten, sahen wir gleich wieder eine Schildkröte, oder war es etwa diesselbe?

Muhammed der Feuerspucker
Wir sahen sehr viele große Fische: Besenschwanzfische, Napoleonfische und viele Fischschwärme, die von den großen Fischen attackiert wurden. Bei einer maximalen Tiefe von 20 Meter tauchten wir 59 Minuten.
Zwischen den Palmen machten wir unsere Oberflächenpause. Ein Restaurant von nebenan versorgte uns mit Speisen, Getränken und Schischa.
Unser nächster Tauchgang führte vom El Garden zum Lighthouse Riff. Die Korallenvielfalt war auch hier zu bewundern, jedoch sahen wir "nur" wenig bekannte Fische. Außerdem konnten wir den Müll bewundern, der uns die ganze Zeit begleitete. Wir tauchten 81 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 10 Meter.

Klatschen, klatschen, klatschen ...
Abends wurde bei Jesse eine Party celebriert. Feuerschlucken und minutenlanges Klatschen gehört da einfach dazu.

10.01.97


Jesses Frühstücks-Saal
Heute begann der Ramadan. Wir konnten natürlich weiter Essen und Trinken. Unser erster Tauchgang führte uns zu den Islands. Diesen Tauchplatz fand ich beim ersten Mal nicht so schön. Die Sonne schien heute zwar, aber das Wasser war durch die hohen Wellen sehr aufgewühlt, wieder ein weniger schöner Tauchgang? Nach dem Abtauchen war die Sicht teilweise 5 Meter, für Deutschland manchmal sicher schon optimal. Doch die Sicht besserte sich, je weiter wir hinaustauchten. Wir sahen viele Fischschwärme, sehr kleine, aber auch sehr große. Ein ganz besonders schöner Fisch war der Picassodrückerfisch, der mit seinen Muster und Farben sofort auffiel. Wagte man einen Blick nach oben, konnten man sehen, wie sich die Wellen am Riff brachen. Nach einer Zeit von 48 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 13 Metern beendeten wir den Tauchgang.

ABC - das A und C des Tauchers
Anschließend fuhren wir zum Lighthouse Riff, wo ich mit Benjamin noch eine Prüfung zu absolvieren hatte: die Rettung eines verunglückten Tauchers.
Der zweite Tauchgang wurde von Benjamin am Lighthouse Riff geführt. Da wir hier schon öfters getaucht und geschnorchelt hatten, war das Meiste schon bekannt. Teilweise wußte ich schon, wo sich welcher Fisch am liebsten aufhielt. Nach 57 Minuten und einer maximalen Tiefe von 15 Metern war der vorletzte Tauchtag unseres Urlaubs beendet.

11.01.97


Fuji-Quicksnap - Foto
Da war er: der letzte Tauchtag. Zuerst tauchten wir bei den Three Pools. Eine kleine graue Muräne am Anfang ließ mehr erhoffen, aber leider kamen keine große Besonderheiten mehr, wenig Fische und normale Korallenformationen. Wir tauchten 48 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 22 Metern.
Während der Oberflächenpause bei der kleinen Oase im Sperrgebiet bestand ich auch die Erste Hilfe Prüfung.
Dann war es so weit: das letzte Mal Tauchen. Eigentlich schade, aber ich freute mich auch schon ein wenig auf zu Hause, wollte ich doch vieles erzählen. Nach einer Abstimmung wählten wir Om Sid. Wir sahen einen großen Seehecht, eine Riesenmuräne und nur 5 Meter daneben den wohl größten Rotfeuerfisch, den ich bis dahin gesehen habe. So konnte wir nach 55 Minuten und einer maximalen Tiefe von 20 Metern einen schönen Tauchgang abschließen.
Sehr lange saßen wir mit Jesse noch am Strand beim Lagerfeuer und tranken Sahlab und Tee.

12.01.97

Nach dem Frühstück gaben wir bei Klaus (Adventure Divers Club) unsere Bleigurte und die anderen geliehenen Ausrüstungsteile ab.
Um 12.00 Uhr fand ein Wettrennen zwischen Betsy und Jesse statt. Mit einem Paddelboot hatten sie eine Boje zu umfahren und zum Start zurückzukehren. Jesse gewann souverän.

Touristenfoto: das Kamel und ich
Nachmittags machte ich mit Heiko einen Kameltrip durch die Wüste. Die Kommandos zum Steuern der Wüstenschiffe wurden schnell gelernt. Auf den Hinweg wollte mein Kamel leider nicht so, wie ich es wollte. Es machte einfach kein Galopp und bückte sich nach Allem, was irgendwie eßbar aussah. Dazu zählten auch gelbe Plastebananen oder leere Cola-Dosen.
In den Bergen machten wir eine kurze Pause. Ich wußte nicht genau warum, aber auf dem Rückweg rannte mein Kamel plötzlich los. Es lag wahrscheinlich daran, daß es zu Hause Futter gab. So konnten wir uns endlich ein paar "Wettrennen" erlauben.

13.01.97

Am Vormittag verließen wir Dahab mit einem Minibus. Nachmittags ging der Flieger von Sharm El Sheik. Gegen 1.00 Uhr war ich zu Hause.
Ägypten, ich komme wieder.
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