30.12.96
unser erstes Camp
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Es war kalt in Magdeburg, minus 13 Grad. Um 1.18 Uhr fuhr unser Zug vom Hauptbahnhof nach Hannover ab. Hier traf ich auch Heiko, einen von acht Tauchern. Um 6.00 Uhr flogen wir nach München, um 9.00 Uhr ging der nächste Flieger nach Sharm El Sheik. Den ersten Teil des Fluges verschlafen, wachte ich dann schon über Afrika auf, wo mich die Wüste begrüßte. Als wir den Flughafen ansteuerten, konnten wir schon die Riffe sehen. Um 14.35 Uhr landeten wir bei herrlichen Sonnenschein und Temperaturen von 23 Grad. Im Flughafen bekamen wir ein kostenloses Visum für die Ostküste Sinais und das St. Katharinenkloster. Benötigt man ein Visum für ganz Ägypten, kostet das 50 Pfund, was umgerechnet ca. 25 DM sind. Später landeten die Flugzeuge der anderen,so daß wir dann endlich komplett waren, Jörg, Annette, Karsten, Betsy, Andreas, Benjamin, Heiko und ich.
klein, aber ausreichend
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Wir hatten noch 90 Kilometer vor uns, die wir mit zwei Taxen zurücklegten. Die Taxifahrer kämpften um ihre Touren, so daß man seine Koffer nicht aus den Augen verlieren sollte, sonst liegen sie auf einem anderen Dach. Unser Taxi würde in Deutschland sicher nicht durch den TüV kommen,die Tür ließ sich nur von außen öffnen, Spiegel, Tachometer - alles kaputt - aber es fuhr. Die Straßen waren in einem sehr guten Zustand, und da wenig Verkehr war, kamen wir schnell voran. Die Verkehrsregeln schienen auf den ersten Blick sehr simpel, wer am lautesten hupte, hatte Vorfahrt oder wollte überholen. Ein Traum für alle Raser, denn Geschwindigkeitsbegrenzungen schien es hier nicht zu geben. Unsere Route führte durch felsige Landschaften mit wenig Vegetation und vereinzelt leerstehenden Hütten. Gegen 17.00 Uhr wurde es dann dunkel, so daß wir Dahab bei Nacht erreichten. Die Taxifahrer erhielten 100 ägyptische Pfund.
ein roter Flitzer in Ägypten
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Da die Post, die Jörg aus Deutschland abschickte, hier nie ankam, schliefen wir die ersten Nächte in einem anderen Camp. Die Zimmer waren einfach eingerichtet, zwei getrennte Betten, gefliester Fußboden, ein Stuhl, ein Spiegel und ein Kleiderhaken - aber das reicht ja auch. Zum Verriegeln der Tür diente ein kleiner Nagel, den man umbiegen mußte, von außen hatten wir aber ein Schloß. In Ägypten gilt Diebstahl als Verletzung der Ehre, so brauchte man keine große Angst um seine Sachen zu haben.
Da wir noch etwas Zeit bis zum Abendbrot hatten, machten wir einen kleinen Spaziergang am Strand, der nur 50 Meter enfernt lag. Am Wasser lagen viele Teppiche und Palmenstämme, die meist um ein großes Feuer als Sitzmöglichkeiten des Restaurants dienten. Viele Kerzen brannten, und der Geruch von Tabak lag in der Luft. Leider mußte ich feststellen, daß sehr viel Müll herumlag.
Gegen 20.00 Uhr gab es unser erstes Abendbrot bei Jesse. Er servierte Salat, Nudeln mit Ziegenfleisch, dann Nußkuchen und zum Schluß frischen Zitronensaft. Das Essen hat sehr gut geschmeckt und gesättigt. Jetzt war es Zeit für meinen ersten Zug aus der Schischa (Wasserpfeife).
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